- Huesca
- Huesca['u̯ɛska],1) Hauptstadt der Provinz Huesca, in Aragonien, Spanien, am Nordrand des Ebrobeckens, 488 m über dem Meeresspiegel, 45 100 Einwohner; auf einem Hügel am rechten Ufer des Isuela über der fruchtbaren Ebene Hoya de Huesca gelegen; Bischofssitz; Landwirtschaftszentrum, Nahrungsmittel- und Textilindustrie.Die Altstadt mit ihren vielen Kirchen und Adelshäusern hat ihr mittelalterliches Aussehen weitgehend bewahrt. Gotische Kathedrale, 1273-1515 über der ehemaligen Hauptmoschee erbaut; im Innern Alabasterhochaltar (1520-33), das Hauptwerk von D. Forment, Renaissance-Chorgestühl (1587-94), Diözesanmuseum (u. a. illuminierte Handschriften des 11.-15. Jahrhunderts); der Kreuzgang ist in seinem romanischen Teil älter als die Kathedrale, der gotische Teil stammt von 1453. Die romanische Kirche San Pedro el Viejo wurde 1117-37 über einer ehemaligen mozarabischen Kirche erbaut (Kreuzgang 1140); die Kirche San Miguel wurde 1150-60 im romanischen Mudéjarstil errichtet. Das Provinzmuseum im barocken Gebäude der ehemaligen Universität mit Resten des Maurenpalastes Zuda und des Alcázars der Könige von Aragonien enthält bedeutende archäologische Funde und eine Gemäldesammlung (12.-19. Jahrhundert).Die iberische Stadt Ọsca erlangte als Ụrbs Vịctrix Ọsca in der Römerzeit Bedeutung: u. a. Gründung einer Bildungsstätte (gilt als erste Universität Spaniens) unter dem Prätor Quintus Sertorius im 1. Jahrhundert v. Chr. Das arabische Wạschka wurde 711- 1096 zu einer mächtigen Festungsstadt ausgebaut; von der Stadtmauer mit einst 99 Türmen sind noch Reste sowie ein im 12. Jahrhundert umgebautes Tor und ein Turm erhalten. Huesca war 1096-1118 Hauptstadt des Königreichs Aragonien. Im 12. und 13. Jahrhundert tagten hier die Cortes. Die von Peter IV. von Aragonien 1354 neu gegründete Universität bestand bis 1845. 1810 wurde Huesca von den Franzosen besetzt. Im Spanischen Bürgerkrieg belagerten die Republikaner 18 Monate lang (1936-37) vergeblich die Stadt.2) Provinz in Aragonien, Nordspanien, 15 671 km2, mit 205 000 Einwohnern nur dünn besiedelt. Die Provinz erstreckt sich dreieckförmig vom mittleren Pyrenäenkamm südwärts bis zum Ebro. In den Pyrenäen Forst- und Weidewirtschaft (Rinder, Schafe), Winter- und Sommertourismus; im Vorland Getreide-, Oliven-, Wein-, Obstbau; Energiegewinnung aus Talsperren. Im trockenen Ebrobecken (300-400 mm Jahresniederschlag) Schafzucht sowie bewässerter Getreide-, Zuckerrüben-, Gemüsebau; durch Neu- und Ausbau von Bewässerungsanlagen werden die Anbauflächen erweitert. Die Provinz Huesca ist erst wenig industrialisiert: Aluminiumwerke in Sabiñánigo; chemische Industrie in Monzón; Zuckerrübenfabriken.
Universal-Lexikon. 2012.